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Sanjay Dutt (Hindi: संजय दत्त; * 29. Juli 1959 in Mumbai, Indien) ist einer der bekanntesten Schauspieler des indischen Kinos und ein Top-Star Bollywoods. Er ist der Sohn der Bollywood-Schauspieler Nargis und Sunil Dutt.
Sanjay Dutt gab sein Schauspieldebüt 1971 in dem Film Reshma Aur Shera, den sein Vater inszeniert hat. Unter dessen Regie entstand 1981 auch Rocky, in dem Sanjay Dutt erstmals eine Hauptrolle spielte. Der Film wurde allerdings ein Flop. Mit Filmen wie Naam, Kabzaa, Hathyar, Sadak und Saajan entwickelte Sanjay Dutt in den 80er Jahren allerdings eine stete Leinwandpräsenz, seinen Durchbruch feierte er schließlich in Subhash Ghais Spielfilm Khalnayak im Jahre 1993. Überschattet wurde der Erfolg allerdings durch die Verhaftung Sanjay Dutts im gleichen Jahr.
Sanjay Dutt wurde als junger Mann in den 80er Jahren mehrfach in den USA wegen Drogensucht behandelt. Nach einem besonders schweren Rückfall in die Drogenabhängigkeit versagten seine Lungen und nach einer ersten Operation in Indien wurde er erneut in die USA gesandt, wo er von Fachärzten vollständig geheilt wurde. In der Privatklinik, in der er behandelt wurde, lernte er die indische Bollywood Schauspielerin Richa Sharma kennen, die er kurz nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus heiratete. Kurz nach der Geburt ihrer Tochter Trishala starb Richa Sharma an einem Gehirntumor. Da Sanjay Dutt seine Tochter in Indien aufziehen wollte, kam es zu einem Sorgerechtsprozess mit seinen Schwiegereltern vor einem US-amerikanischen Gericht, den er verlor. Seine Tochter lebt heute bei seinen Schwiegereltern in New York.
Seit den frühen 40er Jahren dient die indische Filmindustrie, und hier insbesondere die Filmindustrie von Mumbai (Bollywood), dem organisierten Verbrechen Indiens als Geldwaschanlage. Zu Verbindungen zwischen Filmemachern und Mitgliedern des organisierten Verbrechens kam es ursprünglich aufgrund des Filmmaterialmangels während der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Da die britischen Behörden in Indien sämtliches für die Herstellung von Filmen notwendiges Material als für den Krieg wichtige Güter deklarierten, begannen Filmemacher auf dem Schwarzmarkt ihre Materialien zu erstehen. Bis heute gibt es Verbindungen zwischen dem Organisierten Verbrechen und Bollywood. 1993 wurde Sanjay Dutt verhaftet, die Staatsanwaltschaft vermutete, er sei in die Bombenanschläge auf die Börse in Mumbai im Dezember 1992 verwickelt gewesen, bei denen mehrere hundert Menschen starben. Tatsächlich besaß Dutt eine ganze Reihe von illegal erworbenen Waffen, heimlich hatte er auf Mauritius das Schießen erlernt, letztlich sind seine Verbindungen zur Mafia nie restlos aufgeklärt worden. Nach 18 Monaten in Haft wurde Dutt aus der Haft entlassen, da zumindest eine Beteiligung an den Anschlägen ausgeschlossen werden konnte. Während seiner Haftstrafe ist Dutt mindestens zweimal von Polizeikräften misshandelt worden.
Sanjay Dutt lebt vom „Bösen-Buben-Image“, das er auf der Leinwand in mehreren Dutzend Filmen kultiviert hat. Er gilt laut einer Auflistung der Zeitung India Today als eine der zehn einflussreichsten Persönlichkeiten des indischen Films, für Schauspieler wie Salman Khan oder Abhishek Bachchan gilt er als schauspielerisches Vorbild.
Ein Gericht im indischen Bombay hat den Schauspieler Sanjay Dutt am 31. Juli 2007 zu sechs Jahren verschärfter Haft wegen Waffenbesitzes verurteilt. Die Anklage hatte dem Bollywood-Star vorgeworfen, ein Maschinengewehr und eine Pistole besessen zu haben, die für eine Anschlagserie in Bombay eingeschmuggelt worden waren. Bei den Attentaten im März 1993 auf die Börse, drei Hotels und mehrere Märkte der Millionenstadt waren 257 Menschen getötet und mehr als 700 verletzt worden.
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